Als offenes Betriebssystem sollte Android vor Schadsoftware geschützt werden.
Als Befürworter des mobilen Betriebssystems Android schätzen wir vor allem die Tatsache, dass es sich um ein offenes System handelt: Anders als Windows Phone und iOS ist es nicht nur kostenlos, sondern auch quelloffen – jeder Entwickler kann das System also nach Belieben verändern. Ähnliche Freiheiten gelten auch für den „Play Store“ – doch die Folgen sind für uns User nicht immer positiv. Die Offenheit macht Android auch anfällig für Sicherheitslücken. Ein umfangreicher Schutz sowie ein nachsichtiger Umgang sind deshalb dringend zu empfehlen.
Späte Updates bergen Sicherheitsrisiken
Ein weiteres Problem des Betriebssystems ist die starke Fragmentierung der Versionen: Zwar veröffentlicht Google regelmäßig Updates, doch die meisten User kommen nur stark zeitverzögert in den Genuss der Aktualisierungen. Die Ursache liegt darin, dass Android auf sehr vielen unterschiedlichen Geräten betrieben und dafür entsprechend angepasst wird. Wie problematisch die späten Updates sind, zeigt ein aktuelles Beispiel: Durch Zufall wurde von Sicherheitsexperten des in Berlin ansässigen Unternehmens Curesec entdeckt, dass Malware ohne Erlaubnis des Benutzers kostenpflichtige Premium-Nummern anrufen kann. Die Sicherheitslücke besteht in den Android-Versionen von 4.1 bis 4.4.3 – erst ab der Versionsnummer 4.4.4 kann Sicherheit garantiert werden – doch die ist derzeit nur für sehr wenige Geräte überhaupt erhältlich.
Geringe Systembelastung erhöht die Akkulaufzeit
Aufgrund dieser Problematik müssen wir Nutzer selbst aktiv werden und eine App zum Virenschutz installieren. Netzsieger.de verglich kürzlich die wichtigsten Sicherheits-Programme für das Android-Betriebssystem miteinander. Dabei wurde nach ganz unterschiedlichen Kriterien bewertet: Natürlich ist der Schutz maßgeblich; mehr noch als bei einem PC zählt aber auch die Auslastung der Hardware. Denn je stärker das Smartphone gefordert wird, desto größer ist auch der Energieverbrauch, was die Laufzeit verkürzt. Ein guter Virenschutz sollte zudem nicht nur Angriffe durch schädliche Apps abwehren, sondern auch einen Browserschutz bieten. Durch sogenanntes Phishing, also das Umleiten auf gefälschte Websites, klauen Hacker persönliche Daten der Nutzer und können so erheblichen finanziellen Schaden verursachen. Der Testsieger, die „Mobile Security“ von Bitdefender, patzt leider genau an dieser Stelle: Ein Schutz vor dem gefürchteten Phishing wird zwar geboten, allerdings nur für den standardmäßig installierten Android-Browser. In allen anderen Testdisziplinen konnte die Software aber überzeugen, zudem sind die Kosten recht gering. Bei der „Norton Mobile Security“ müssen die Kunden tiefer in die Tasche greifen, erhalten dann aber auch eine umfangreiche Anti-Viren-Software, die besonders für mobile Geräte noch einige interessante Features bereithält. Bei einem Verlust oder Diebstahl des Smartphones lässt sich der Zugriff über ein Webinterface sperren um die persönlichen Daten zu schützen und eine unbefugte Verwendung des Smartphones zu verhindern.
Gesundes Misstrauen bei der Smartphone-Nutzung
Doch auch mit einer leistungsfähigen Sicherheits-App ausgestattet, sollten wir User bei der Nutzung unseres Smartphones ein gesundes Misstrauen mitbringen. Mails unbekannter Herkunft sollten ungelesen gelöscht werden. Vor allem dürfen auch keine Apps installiert werden, die aus unbekannten Quellen stammen: Hierbei handelt es sich meist um getarnte Malware. Wenn wir diese einfachen Regeln einhalten tragen wir viel zu einem sicheren Android Smartphone bei.
Welchen Virenschutz habt ihr auf eurem Android Smartphone installiert? Oder verzichtet ihr darauf? Und wie sind eure Erfahrungen mit oder ohne diese Apps?
Kaspersky Mobile Security ist zu empfehlen. Früher habe ich das Thema Viren auf Android Handys auch gekonnt ignoriert; jedoch, nachdem ich dann hin und wieder extreme Performanceeinbussen durch fragwürdige Software (in Apps implementierte Malware) hinnehmen musste, hab ich mich schlau gemacht.
Da der Mobilebereich immer weiter wächst, werden auch die Anzahl infizierter Handys gleichermaßen ansteigen.
Hallo Markus,
du sprichst mir aus der Seele. Die Masse an Android Devices verlängert das Rollout der Updates immens. Daran wird sich leider auch in Zukunft nichts ändern lassen. Im Gegenteil. Es ist ja zu erwarten, dass Android den Marktanteil noch weiter ausbaut. Ich nutze avast auf meinem Gerät. Ist bisher wirklich zuverlässig.
Bisher war mir die Gefahr gar nicht so bewusst. Man hat bei einem Handy nie das Gefühl, dass man sich schädliche Software einfangen könnte. Daher surft der Großteil der leute wohl ohne genügend Schutz. Doch gerade durch die verstärkte Nutzung von mobilem Internet birgt Gefahren.