Arnulf Keese ist Chief Digital Officer des Unternehmens und damit für die digitale Transformation eines der wichtigsten Gesichter der DKB. Keese bleibt bei seinen Zielen und Aussagen jedoch lieber bescheiden. Getreu seinem Motto „Wenig versprechen, viel halten“, hält er mit großen Versprechungen gerne zurück. Denn obwohl der Wandel zur Techbank erst jetzt angekündigt wurde, gilt die DKB bereits seit einigen Jahren als Pionier des digitalen Bankgeschäfts. Mit ihrem Angebot eines kostenlosen Girokontos inklusive Kreditkarte und einer soliden digitalen Infrastruktur spricht sie vor allem junge Leute an.
Die Deutsche Kreditbank (DKB) möchte bis 2024 einen kompletten Imagewandel vollzogen haben. Das Berliner Kreditinstitut steckt sich ambitionierte Ziele. So möchten sie über drei Millionen Kunden dazugewinnen, um insgesamt auf rund acht Millionen Kunden zu wachsen. Dazu erhält die DKB von ihrem Mutterkonzern, der Bayerischen Landesbank, Zuschüsse in Höhe von 400 Millionen Euro. Doch der Wandel zu einer Techbank ist tiefgreifend und so wird sich auch die Firmenkultur mit anpassen müssen.
DKB als digitaler Vorreiter
Auch die jetzige Entwicklung zeigt, dass die DKB die Wünsche ihrer Kunden sehr wohl versteht und dem Wunsch nach mehr Digitalität im Banking durchaus Beachtung schenkt. So ist sie ein Paradebeispiel für Kundengewinnung und das Ansprechen neuer potenzieller Klienten. Die Deutsche Kreditbank weiß welche Anreize für Interessenten wichtig sind, speziell in der Onlinewelt. So ist der Fokus auf den digitalen Aspekt bei einer Bank ein überzeugender Punkt. Wie bei Bekleidungsgeschäften, die durch Rabattcodes Kunden locken oder bei online Casinos, die mit Echtgeld Boni Reize für die entsprechende Zielgruppe setzen, weiß die DKB genau wie sie ihre Kunden effektiv adressiert.
Nun sollen also über drei Millionen neue Kunden gewonnen werden – ein ambitioniertes Vorhaben. Dazu wird ein Großteil der finanziellen Unterstützung der BayernLB in den IT und Infrastruktur Sektor gesteckt. Doch was bedeutet es eine Techbank zu sein? Grundsätzlich bedeutet das für die DKB, ihren Kunden rund um die Uhr schnelle und effiziente technische Lösungen anzubieten. Keese definiert es als eine Bank, die ebenso Technikunternehmen wie Finanzinstitut ist. So wird die DKB weiterhin ihr Team mit Technikexperten vergrößern, von denen sie in diesem Jahr rund 100 weitere Personen einstellen wollen. Neben neuen Mitarbeitern bietet das Finanzinstitut auch interne Fortbildungen für Coding an, die sich auf Frontend, Backend und Datenintelligenz konzentrieren.
Der Fokus liegt auf mobilen Bezahlungen
Ein Bereich der für die Kunden an Wichtigkeit gewinnt, ist unter anderem mobile Bezahlungen. Diese sollen nämlich mit größtmöglicher Sicherheit und Einfachheit in den Alltag integriert werden. So kann auch mit Smartphone, Tablet und Smartwatch unkompliziert bezahlt werden. Dafür arbeitet die Deutsche Kreditbank intensiv mit internen IT-Experten, die dem Nutzer eine optimale User Experience bescheren sollen. Aus diesem Grund arbeitet das Finanzinstitut an einer neuen Banking-App, die alle Angelegenheiten der Kunden behandeln und klären möchte. Das ist insofern wichtig, als dass die DKB gänzlich auf Filialen verzichtet. So gibt es alle wichtigen Benachrichtigungen und Updates direkt auf das Endgerät der Wahl.
Der neue Ansatz eine Techbank zu werden, hat großen Einfluss auf die bestehende Kultur und den Aufbau des Unternehmens. So wurde mit den Finanz- und Technikteams neue Strukturen erarbeitet, die durch flachere Hierarchien Entscheidungsfindungen beschleunigen soll. Außerdem soll somit gewährleistet werden, möglichst viel Expertise aus verschiedenen Bereichen in die Entwicklung einfließen zu lassen. Ziel ist es, insgesamt die Geschwindigkeit der internen Prozesse zu beschleunigen, um nicht nur Digitalität zu predigen, sondern sie auch zu leben.
Es bahnt sich ein spannendes Projekt an, das neue Maßstäbe in Sachen mobiles Bezahlen und Sicherheit setzen soll. Der Mut auch größere Veränderungen anzustoßen und Vorreiter innovativer Lösungen zu sein, war einer der Grundelemente des Erfolgs in der bisher 30-jährigen Geschichte des Unternehmens. Wie gut die neue App, die laut Mitarbeitern ein „Quantensprung“ im Vergleich zum Vorgänger sein soll, bei den Kunden ankommt wird sich zeigen. Ebenso ob das ambitionierte Ziel der millionenfachen Kundenneugewinnung bis 2024 erreicht wird.