Sowohl Windows Vista als auch Windows XP hatten eine ganz besondere Funktion. Man konnte auf dem Desktop Widgets als sogenannte ‘Gadgets’ hinzufügen. Beispielsweise konnte dies eine Uhr oder ein Kalender sein. Im Windows Vista tauchten die Gadgets zuerst auf, wurden aufgrund von Sicherheitsbedenken mit Windows 8 aber wieder verworfen. In der Zwischenzeit gab es andernfalls nur Gadget-Widgets über Google.

Aktuell sieht es danach aus, als würden diese Gadgets bei Windows 11 wieder eingeführt werden. Das ist aber noch nicht alles. Potenziell könnten Sie sogar Ihre eigenen Gadgets programmieren und Ihrem Windows 11 Desktop hinzufügen.

Es gibt wieder Gadgets Desktop-Widgets bei Windows 11

Der Insider Preview Build

Testpersonen haben bereits im Dev Channel die Möglichkeit, Windows 11 mit seinen neuen Funktionen als Insider Preview Build 25120 auszuprobieren. Dabei ergab sich, dass die Tester etwas ganz Besonderes zu Angesicht bekamen, nämlich interaktive Widgets als Gadgets für den Desktop. Die Testpersonen in dem Kanal dürfen Microsoft zufolge neue Ideen ausprobieren, die Microsoft für Windows 11 aktuell in Betracht zieht. Dies betrifft eben auch die interaktiven Widgets. Ob Sie wirklich Windows 11 hinzugefügt werden, kommt darauf an, was die Testpersonen von ihnen halten.

Allzu ausgefeilt sind jene Widgets allerdings noch gar nicht. Momentan gibt es nur eines und das ist ein Suchbalken für das Internet. Er ähnelt seinem Aussehen dem Google-Suchbalken, den es bereits auf Android-Geräten gibt. Wie es kaum anders zu erwarten ist, öffnen sich Suchergebnisse automatisch im Edge-Browser, selbst wenn er nicht der eingestellte Standard-Browser ist.

Ein paar Widgets gibt es bereits

Windows 11 hat in seinem momentanen Gewand durchaus auch bereits ein paar Widgets. Allerdings sind die nur umständlich über ein Spezialpanel in der Taskbar zu erreichen. Es ist nicht möglich, sie an einer anderen Stelle zu platzieren, damit sie stets sichtbar sind. Schade eigentlich, denn damit könnten Sie vielleicht sogar aktuelle Gewinne an Spielautomaten online festhalten, wenn Sie wollten.

Mit seinen Widgets hängt Microsoft im Vergleich zur Konkurrenz bereits ziemlich her. Bei Apple gibt es auf dem iPhone sowie auf dem iPad bereits seit dem iOS 14 Update Widgets. Außerdem sind Widgets auf jedem Mac durch das Benachrichtigungs-Zentrum zugänglich. Eine ähnliche Funktion haben bereits sogar einige Linux-Versionen.

Wann die Gadgets für ein breiteres Publikum verfügbar sein werden, ist noch nicht genau bekannt.

Selbstgemachte Widgets den Gadgets hinzufügen

Zunächst hieß es von Microsoft, dass die neuen Widgets nicht von Drittparteien bei Windows 11 hinzugefügt werden könnten. Zumindest sollte dies für die Widgets in der Taskbar gelten. Nach der Microsoft Build Konferenz wendet sich jedoch scheinbar das Blatt und auch das Design der Widgets. Man sollte im Hinterkopf behalten, dass diese Widgets für den Augenblick nur als Experiment laufen. Ob und in welcher Form sie am Ende wirklich bei Windows 11 verfügbar werden, steht noch in den Sternen. Unterdessen brodelt die Gerüchteküche nach dem, was sich für Testpersonen im Dev Channel bietet und welche Optionen daraus wiederum entstehen könnten.

Widget-Button

Die Wigets soll man nun durch einen Widget-Button in der Taskbar aktivieren können. Dabei sind bereits ein paar mehr Widgets als nur ein Suchbalken fürs Internet. Das Panel mit den Widgets kann komplett individuell gestaltet werden und Widgets für das Wetter, Verkehrsnachrichten, Aufgaben für den Tag sowie aktuelle Nachrichten beinhalten. Es gibt noch ein paar Widgets, aus denen Sie selbst auswählen können, was Sie gerne auf einen Blick erfahren möchten.

(Nich nur) Made by Microsoft

Selbstverständlich stammen die Widgets momentan alle aus dem eigenen Hause – eben von Microsoft. Noch gibt es nicht die Möglichkeit, selbst Widgets zu erfinden und sie der Taskbar hinzuzufügen. Geschweige denn könnten Widgets von anderen Entwicklern in die Taskbar integriert werden, wie es bereits bei Apple seit einer Weile möglich ist.

Das soll sich jetzt ändern. Scheinbar ergibt sich Microsoft dem Konkurrenzkampf und möchte nun bieten, was die Konkurrenz seinen Nutzern schon seit längerem zur Verfügung stellen kann. Nachdem die Widgets auch solch positiven Anklang gefunden haben, soll es später in diesem Jahr möglich sein, Widgets für Win32 sowie PWA-Apps auf Windows 11 selbst zu kreieren.

Wie genau diese Widgets von Drittparteien wiederum funktionieren sollen, ist ebenfalls noch nicht klar. Fest steht lediglich, dass für sie dasselbe Adaptive Cards Framework verwendet wird. Außerdem sollen Sie mit Chrome und Word verbunden werden können. Es könnte sein, dass sie wie Widgets auf mobilen Plattformen funktionieren. Sobald eine bestimmte App installiert wird, erscheint die Möglichkeit, ein Widget im Widget-Bereich hinzuzufügen.

Zunächst wird die Taskbar auf Vordermann gebracht

Während das Experiment mit den Widgets noch andauert, widmet sich Microsoft den vielen Problemen, die es bisher mit der Taskbar selbst gibt. Wenn dieser Widgets hinzugefügt werden sollen und potenziell ebenso welche von Drittanbietern, sollte sie keinerlei Kinderkrankheiten mehr zum Vorschein bringen. Beispielsweise gab es in der Taskbar das Problem, dass wenn ihr zu viele Apps hinzugefügt werden, die Icons davon einfach verschwinden. Dies soll nun mit einem neuen Overflow-Menü auf der Seite gelöst werden. Außerdem gab es entgegen den anderen Windows-Versionen bei Windows 11 nicht die Möglichkeit, einfach per Drag + Drop der Taskbar Icons hinzuzufügen. Auch dies soll nun gelöst und somit die Funktionalität der Taskbar aufgewertet werden.